Das Gästehaus entstand 1855 als Ferienkolonie und steht seit mehr als 100 Jahren gemäß den Prinzipien, die seine Gründung angeregt haben, im Dienste der Gemeinschaft.

Um das Jahr 1855 mietete der Waldenser Pastor Meille Räumlichkeiten in der Gegend von Finale Ligure an und gründete eine Ferienkolonie am Meer, in der Kinder, kranke Kinder, Arbeiter und Bergleute die heilsame Seeluft genießen konnten. Der Pastor und seine Familie konnten die Anlage auch dank einer Erbschaft bis 1903 betreiben, als sie der Waldenser Kirche von Turin anvertraut wurde. Im Jahr 1912 entschied die Tavola der Waldenser, den von der Familie des Pastors geerbten Besitz für den Kauf eines Grundstücks und den Bau eines Gebäudes zu nutzen, in dem die Ferienkolonie untergebracht werden konnte. Die Anlage wurde im Jahr darauf eingeweiht und von Anfang an auch als Familienpension genutzt, um die Unterhaltungskosten zu bestreiten. Im Zweiten Weltkrieg war die Waldenser Kirche, auch wegen der Schäden, die das Gebäude erlitten hatte, gezwungen, sowohl Ferienkolonie wie Pension zu schließen. Aber schon 1947 wurde die Anlage wieder eröffnet und in den folgenden Jahren nahm man eine räumliche Trennung der Ferienkolonie und der Pension vor; 1963 wurde neben dem ursprünglichen ein neues Gebäude errichtet, das ausschließlich der Aufnahme von Kindern und Jugendlichen diente. In den 1970er Jahren dehnte man das Angebot der Kolonie auch auf Menschen mit Behinderung und Schulklassen aus. In den 80er und 90er Jahren wurde die Anlage renoviert und auf die neuen Bedürfnisse abgestimmt: Unter anderem wurden die beiden Gebäude verbunden und sämtliche architektonischen Barrieren beseitigt. 1998 vertraute die Waldenser Kirche Turin den Betrieb der Anlage der Diakonie der Waldenserkirche an, die sich in Übereinstimmung mit den Prinzipien ihrer Gründung weiterhin dafür engagiert, dass das Gästehaus mit der Zeit geht und ein Beispiel für Gastlichkeit ist. Ein Werbeslogan von 1930 lautete: „Die Preise sind günstig, der Aufenthalt angenehm, die Behandlung bestens!“

Weitere Informationen über die Geschichte des Waldenser Gästehauses finden Sie in: A. Taccia- La Casa Valdese di Borgio Verezzi- La Claudiana-2003.

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